„Wie kann man das packen??“

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Am 3. Mai wurden im Rahmen eines Online-Stammtischs des Fachbereichs Energie-, Umwelt- und Verfahrenstechnik die vielfältigen Möglichkeiten bei Umverpackungen von Lebensmitteln beleuchtet.

Dr.-Ing. Nina Woicke, Beraterin in der Produktentwicklung, stellte an der Seite von Prof. Dr. Birgit Zimmermann und Stefanie Schönberger, Studiengangleiterin beziehungsweise Dozentin der Lebensmittelverfahrenstechnik an der WBH, am Beispiel von Joghurtbechern die verschiedenen Verpackungskunststoffe vor, wie sie im Lebensmittelbereich eingesetzt werden.

Im Vorfeld der Veranstaltung untersuchte Dr. Woicke insgesamt 35 Joghurtbecher von den unterschiedlichsten Herstellern auf folgende Parameter:

  • Hersteller
  • Form
  • Inhaltsgewicht
  • Bechermaterial und -gewicht
  • Labelmaterial und -gewicht
  • Verschlussmaterial und -gewicht
  • Herstellungs- und Befestigungsmethode

Die herausgearbeiteten Parameter stellte Nina Woicke dann im Rahmen des Stammtischs den Teilnehmer:innen vor. Besonders aufschlussreich und interessant waren dabei die verschiedenen Herstellungsmethoden der Joghurtbecher sowie die besonderen Herausforderungen bei der Produktion.

Herstellungsmethoden von Joghurtbechern
Bei der Herstellung von Joghurtbechern unterscheidet man unter anderem folgende Methoden:
1. „Tiefziehen“: Hierbei wird eine flache Kunststofffolie durch Luft und Unterdruck mithilfe eines Stempels zu Bechern geformt.
2. „Spitzguss“: Hierbei wird flüssiger Kunststoff in eine Form gespritzt. Diese Herstellungsmethode lässt im Vergleich zum „Tiefziehen“ mehr Freiheit bei der Herstellung von individuellen Bechern.

Bei der Produktion können verschiedene Arten von Kunststoffen zum Einsatz kommen: Es gibt Becher, die aus Polystyrol (PS) hergestellt werden. Dieses Material findet beispielsweise auch bei CD-Hüllen Verwendung.

Andere Becher sind aus Polypropylen (PP) und damit recycelbar.

Polyethylenterephthalat (PET) – ein Kunststoff, der weniger für die Herstellung von Joghurtbechern geeignet ist, sondern überwiegend für Kunststoffflaschen in der Getränkeindustrie verwendet wird. Das hängt damit zusammen, dass PET, das mit anderen als flüssigen Lebensmitteln in Berührung gekommen ist, nicht mehr zur Wiederverwertung als Kunststoffflasche verwendet werden kann.

Und auch der Druckfarbe und der Art der Beschriftung kommt bei der Herstellung der Verpackung eine wichtige Rolle zu:
Die Beschriftung kann entweder direkt auf dem Kunststoff erfolgen oder aber auf einer Pappbanderole. Der Vorteil der zweiten Variante liegt darin, dass die Pappbanderole dem Joghurtbecher zusätzlich Stabilität verleiht, wodurch Kunststoffmaterial eingespart werden kann. Zum anderen vereinfacht es das Labeling der Verpackung und verhindert, dass Druckfarbe auf das Füllgut übergeht.

Der nächste Stammtisch Lebensmittelverfahrenstechnik findet am 6. September 2022 statt. Die Teilnehmer:innen erwartet hier das spannende Thema „Einsatz von Aromen in der Lebensmittelindustrie“. Referentin ist Claire Le Derout, Flavouristin, Döhler, Darmstadt.

Hier geht es zur Anmeldung zum Stammtisch.

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