Innovative Lösungen für benachteiligte Gruppen
Im November letzten Jahres war der Kick-off des neuen Erasmus+-Projekts eduIDT „Application of Inclusive Design Thinking in the Technically Oriented Subjects at HEI”, ein Projekt, das die Implementierung von inklusivem Design Thinking in technisch-orientierten Fächern an europäischen Universitäten und Hochschulen zum Ziel hat und bis Juli 2025 läuft. Unser Bericht dazu ist hier zu finden.
Seit dem Kick-off ist viel passiert: Nach einem Workshop in Darmstadt und mehreren Online-Meetings trafen sich die Teilnehmer:innen im Juli 2023 an der Universität Žilina in der schönen Slowakei. Gegenstand des Treffens war, die bisher entwickelten Prototypen zu testen, sie basierend auf dem Feedback der Nutzer zu verbessern und erste Lösungen zu präsentieren.
Folgende Lösungen wurden von den einzelnen Arbeitsgruppen präsentiert:
Die erste Arbeitsgruppe widmete sich der Fragestellung „Wie können wir ukrainischen Flüchtlingen dabei helfen, bessere Möglichkeiten für den Kontakt mit deutschen Bürger:innen zu schaffen, um ihr Deutsch zu verbessern?“. Ihre Lösung: die Anwendung „SprachLink“. Diese dient dazu, die Sprachkenntnisse zu verbessern und die Integration in die lokale Gemeinschaft zu fördern. Zudem ermöglicht die App persönliche Treffen mit deutschen Muttersprachler:innen und zeigt eine Liste von Events und Kursen, an denen die Nutzer:innen teilnehmen können.
Die zweite Arbeitsgruppe hatte das Ziel, Möglichkeiten zu finden, älteren Menschen dabei zu helfen, außerhalb ihrer eigenen vier Wände intellektuelle Anregung zu finden. Die Lösung der Dozent:innen ist eine mobile Anwendung, die speziell auf die Bedürfnisse von Senior:innen zugeschnitten ist. Die App enthält Funktionen wie „Clubs“ (Informationen zu Hobbys, wichtigen Neuigkeiten und geplanten Events) oder „Frag Martin“ (eine Funktion, um Fragen zu beantworten). Zudem ermöglicht sie den direkten Nachrichtaustausch mit anderen Nutzer:innen.
Die dritte Arbeitsgruppe suchte nach einer Lösung, um blinden Menschen einen besseren Zugang zu höherer Bildung zu ermöglichen. Ihr Ergebnis ist die mobile Anwendung „AIVAR“, ein Lernwerkzeug zum Erwerb von Mikro-Zertifikaten. Eine der Funktionen der App ist das Üben von Vorstellungsgesprächen. Die Nutzer beantworten Fragen, die von der App gestellt werden. Die Anwendung versteht die natürliche Sprache der Nutzer:innen und reagiert entsprechend auf deren Antworten. Am Ende der Übung bewertet die App die Eignung der Nutzer:innen für die vorgestellte Arbeitsstelle.
Die vierte Arbeitsgruppe widmete sich der Fragestellung „Wie können wir sehbehinderten Menschen dabei helfen, sich sicherer und unabhängiger zu fühlen?“. Das Ergebnis: die mobile Anwendung „SMASSI“ (SMart Auditive ASSIstance). Sie nutzt Informationen vom Smartphone und setzt 3D-Audio-Techniken ein, um sprachliche Navigationshinweise, aber insbesondere auch akustische Warntöne für Hindernisse in der Umgebung des Nutzers oder der Nutzerin zu erzeugen.
Ein herzliches Dankeschön gilt
- den Design-Thinking-Expert:innen Veronika Krásnohorská und Tomáš Grünwald, die ihr Wissen auf beeindruckende Weise vermittelt haben.
- den Personen, die die Prototypen getestet und wertvolles Feedback gegeben haben.
- dem Team der Fakultät für Management und Informatik der Universität Žilina für die Organisation des Workshops.
- den Teilnehmer:innen für ihr engagiertes Herangehen an die gestellten Aufgaben während des Workshops.
Die WBH freut sich schon jetzt auf das nächste Projekt-Treffen!
Impressionen des Treffens: