Max-Brauer-Preis geht an den WBH-Absolventen Sebastian von Hartz
Die Bürgermeister Dr. h.c. Max-Brauer-Stiftung für Begabtenförderung vergibt alle zwei Jahre Förderpreise für hervorragende schriftliche wissenschaftliche Abschlussarbeiten zum Themenfeld „Der öffentliche Personennahverkehr und seine Unternehmen als Dienstleister für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und individuelle Mobilität in der Region Hamburg“.
Ende September 2019 verliehen Hamburgs Sozialsenatorin Dr. Melanie Leonhard und Prof. Dr. Michael Stawicki den ersten Preis an den 29-jährigen Sebastian von Hartz. Ausgezeichnet wurde er für seine von der Wilhelm Büchner Hochschule betreute Bachelorarbeit zur Analyse der Einsatzmöglichkeiten einer vorausschauenden Instandhaltung (Predictive Maintenance) bei U-Bahnen. Prof. Dr.-Ing. Dierk Schoen, der Dekan des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften an der Wilhelm Büchner Hochschule, hat die Ehrung in Hamburg begleitet.
Entstanden ist von Hartz´ Arbeit zu diesem praxisnahen Thema in Kooperation mit der Hamburger HOCHBAHN. In seiner Arbeit prüfte er, ob und in welchem Rahmen durch die Erhebung und Auswertung bestimmter Messdaten Türstörungen an U-Bahnen vorhersehbar sind, bevor ein etwaiger Fehler auftritt und ein „schadhafter Zug“ den laufenden Betrieb und damit Kundinnen und Kunden stört. Konkret entwickelte der gebürtige Celler ein Predictive-Maintenance-System für die neue U-Bahn-Generation DT5. Seine besondere Vorgabe war es, dass dabei kosten- und ressourcensparend keine zusätzlichen Sensoren verbaut werden müssen. Nach Analyse des komplexen Türsystems und der beim Öffnen und Schließen anfallenden Messwerte stellte er eine Versuchsreihe auf, um experimentell die Auswirkungen von verschiedenen Manipulationen zu bestimmen. Es gelang ihm nachzuweisen, dass jede defekte Komponente eine eigene typische Signatur in den Messdaten erzeugt und es somit möglich ist, ein beschädigtes Bauteil anhand der Daten bereits vor dem Ausfall zu erkennen. Die HOCHBAHN prüft derzeit, wie das Verfahren eingesetzt werden kann, um die Qualität der Fahrzeuge für Kundinnen und Kunden weiter zu verbessern. Für seine Leistung erhält Sebastian von Hartz ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro.
Die Stiftung der HOCHBAHN verleiht den Max-Brauer-Preis alle zwei Jahre, um die bessere Nutzung von Begabungen zum Wohl der Allgemeinheit zu fördern. „Entscheidend ist für uns das tatsächliche Potenzial der Forschung für die Mobilität von morgen. Wir möchten Nachwuchskräfte darin bestärken, sich aktiv an der Gestaltung neuer Lösungen für den ÖPNV zu beteiligen. Die ausgezeichneten Abschlussarbeiten zeigen in sehr unterschiedlichen Anwendungsfeldern einen deutlichen Nutzen für die Praxis auf“, so Prof. Dr. Michael Stawicki, Vorstandsvorsitzender der Stiftung.
Wir gratulieren an dieser Stelle noch einmal Sebastian von Hartz und allen anderen Absolventinnen und Absolventen, deren Forschungsarbeiten prämiert wurden, ganz herzlich!