10 Jahre Wirtschaftsingenieurwesen und Technologiemanagement

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Es gibt etwas zu feiern: Der Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen und Technologiemanagement (kurz: WITM) der Wilhelm Büchner Hochschule blickt in diesem Jahr zurück auf 10 Jahre Erfolgsgeschichte.

Wir haben mit Prof. Dr. Sabine Landwehr-Zloch, Dekanin des Jubiläums-Fachbereichs, über das vergangene Jahrzehnt, die Erfolge und die Zukunft des Fachbereichs gesprochen.

 

Frau Prof. Dr. Landwehr-Zloch, Ihr Fachbereich feiert in diesem Jahr 10-jähriges Jubiläum. Wir gratulieren herzlich! Was hat Sie die letzten Jahre besonders bewegt, was verbinden Sie mit WITM?
LZ: Spontan geantwortet: Die vielen strahlenden Augen, das glückliche Gesicht jedes Einzelnen, dem ich nach erfolgreich bestandenem Kolloquium die Hand schütteln durfte. Mittlerweile sind dies knapp 1500 Absolventen des Fachbereichs. Gerade die alljährlich stattfindende Absolventenfeier ist in diesem Zusammenhang ein richtiges Highlight.
In guter Erinnerung sind mir auch die fruchtbaren Diskussionen mit Studierenden in unseren Webinaren, Repetitorien, Seminaren oder der Projektwerkstatt [Anm. d. Red.: Die Projektwerkstatt ist Bestandteil des Studiengangs MBA Engineering Management]. Hier konnte hautnah die Lehrtheorie auf Praxisrelevanz getestet werden.
Zuletzt verbinde ich mit WITM ein motiviertes Team aus kompetenten Professoren und fähigen wissenschaftlichen Mitarbeitern.
 

Aktuell bietet Ihr Fachbereich 6 Bachelor- und 7 Masterstudiengänge an – z. T. vollständig auf Englisch. Alle Studiengänge beschäftigen sich mit erfolgsrelevanten Schnittstellen. Der Studiengang IT-Management vermittelt beispielsweise neben technischem IT-Wissen auch Management-Know-how. Warum ist Schnittstellenkompetenz aus Ihrer Sicht heute so wichtig?
LZ: Die meisten Unternehmen sind sehr arbeitsteilig organisiert. Dies führt zu vielen Schnittstellen innerhalb aber auch außerhalb des Unternehmens, beispielsweise mit Zulieferern oder Kunden. Ab einer gewissen Ebene im Unternehmen – und dahin zu kommen ist die Zielsetzung unserer berufstätigen Studierenden – reicht reines Fachwissen auf einem Gebiet nicht mehr aus. Man braucht das Verstehen der Gesamtzusammenhänge. Da am Ende der Erfolg am Umsatz gemessen wird, muss zum Beispiel ein Produktionsleiter neben seinen fertigungstechnischen Kompetenzen auch Kosten und Nutzen bestimmter Maßnahmen abwägen können. Ich habe selbst viele Jahre als Senior Innovation Manager an der Schnittstelle zwischen Forschung und Geschäftsleitung gearbeitet und kann aus meiner eigenen Erfahrung bestätigen, wie wichtig es ist, beide Seiten der Schnittstelle zu kennen und zu verstehen.
 

Die Konkurrenz schläft nicht: Man sieht derzeit viele Studienangebote, in denen aktuelle Buzzword-Themen wie z. B. „Digitalisierung“ oder „Industrie 4.0“ ziemlich prominent beworben werden. Was halten Sie davon?
LZ: Diese Themen sind in unseren Studiengängen natürlich auch enthalten – für mich zählt aber mehr der Inhalt als die prominent beworbene Verpackung. Wichtig ist mir, dass unsere Studierenden ein Studium wählen, dessen Aktualität über jene einzelner Trends hinausgeht. Ich möchte, dass sie breit gefächert und fundiert ausgebildet werden. Dennoch muss beispielsweise ein Wirtschaftsingenieur mit den Herausforderungen aus Industrie 4.0 umgehen können. Hierfür vermitteln wir die erforderlichen grundlegenden Kompetenzen. Darüber hinaus bieten wir unseren Studierenden in Bachelor- und Masterstudiengängen zusätzliche Möglichkeiten zur bedarfsgerechten Individualisierung des Studiums, indem wir etwa Vertiefungen mit Inhalten zu Digitalisierung und Industrie 4.0 anbieten. Auch im Rahmen von Seminar-, Projekt- oder Abschlussarbeiten behandeln wir aktuelle Fragestellungen zur Digitalisierung. Ich möchte aber nicht, dass unsere Studierenden statt eines vollwertigen Wirtschaftsingenieurs auf einen „Wirtschaftsingenieur Industrie 4.0“ reduziert werden. Diese Herangehensweise wurde bisher auch von sämtlichen externen Gutachtern in den jeweiligen Akkreditierungsverfahren sehr begrüßt.
 

Eine letzte Frage: Worauf können sich Studieninteressierte des Fachbereichs Wirtschaftsingenieurwesen und Technologiemanagement in Zukunft freuen?
LZ: Ich bin davon überzeugt, dass lebenslanges Lernen nur dann gelingen kann, wenn es zur Lebenssituation unserer berufstätigen Studierenden passt. Aus diesem Grund bieten wir im Rahmen unseres Konzeptes spannende Zertifikate an, mit denen ein niederschwelliger Einstieg ins Studium möglich wird: Unsere Studierenden müssen keinen langfristig bindenden Vertrag eingehen, vielmehr profitieren sie von voller Flexibilität. Wer sich zu späterem Zeitpunkt für ein vollwertiges Studium entscheidet, kann sich das bereits erlangte Zertifikat anrechnen lassen. Die restliche Studienzeit verkürzt sich damit erheblich. Somit kann beispielsweise nach nur 3 Semestern ein Master-Abschluss bei uns erworben werden.
Seit Anfang Juli haben wir unter anderem ganz neu in unserem Portfolio das Zertifikat „Digital Leadership“, das sich auf den Studiengang IT-Management anrechnen lässt. Weitere spannende Zertifikate zu aktuellen Themen nehmen wir in Kürze in unser Studienangebot auf, zum Beispiel das Zertifikat „Entrepreneurship“, das für den Herbst dieses Jahres geplant ist. Darüber hinaus entwickeln wir natürlich auch unser bestehendes Lernangebot weiter. Im Mittelpunkt stehen dabei neben neuen Inhalten vor allem auch neue digitale Lehr-Lernformen. Dies soll unseren Studierenden ein noch effizienteres und interessanteres Studium ermöglichen.
 

Frau Prof. Dr. Landwehr-Zloch, vielen Dank für dieses Interview!

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