Fazit der wissenschaftlichen Arbeit

Disclaimer: Jede Hochschule hat andere Regeln und Vorschriften. Dieser Artikel enthält allgemeine Informationen zum Thema. Informieren Sie sich stets bei Ihrer Hochschule nach den gültigen Vorschriften.

Das Fazit einer wissenschaftlichen Arbeit ist der Abschluss aller vorausgegangenen Inhalten und dient als Resümee für die zuvor erarbeiteten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Es ist im Wesentlichen die Gelegenheit, die Forschungsfrage, die zu Beginn der Arbeit in der Einleitung aufgeworfen wurden, zu beantworten und die wichtigsten Erkenntnisse prägnant zusammenzufassen. Hier erfahren Sie alles, was Sie bei der Erstellung des Fazits einer wissenschaftlichen Arbeit wissen müssen.

Darauf ist beim Fazit einer wissenschaftlichen Arbeit zu achten

Die Platzierung und die Länge des Fazits innerhalb einer wissenschaftlichen Arbeit sind entscheidende Faktoren für einen gelungenen Abschluss. Ebenso spielt der gezielte Einsatz unterschiedlicher Zeitformen und ein präziser, sachlicher sprachlicher Stil eine maßgebliche Rolle in diesem Schlussteil. Wir haben deshalb einige wichtige Hinweise, die Sie bei der Erstellung Ihres Fazits berücksichtigen sollten.

Platzierung des Fazits innerhalb der Arbeit:

Das Fazit wird als Resümee immer am Ende der Arbeit platziert, direkt nach dem Hauptteil. Es ist als Schlussteil der Höhepunkt und bildet eine Brücke zwischen den zuvor präsentierten Forschungsergebnissen und der abschließenden Zusammenfassung der Sachverhalte.

Länge des Fazits und Zusammenhang zur Gesamtlänge der Arbeit:

Die Länge des Fazits sollte angemessen sein und etwa 5% bis 10% der gesamten Arbeit ausmachen. Bei der Bestimmung der Länge ist es wichtig, sich an dem Umfang der gesamten wissenschaftlichen Arbeit zu orientieren.

Wahl der Zeitformen im Fazit

Im Fazit sollten unterschiedliche Zeitformen verwendet werden, um die Klarheit und Präzision der Aussagen zu unterstützen. Für die Präsentation von Fakten werden das Präsens und das Präteritum verwendet. Das Präsens wird verwendet, wenn aktuelle Fakten oder generelle Aussagen gemacht werden, während das Präteritum für die Darstellung von Forschungshandlungen und -ergebnissen in der Vergangenheit geeignet ist.

Sprachlicher Stil im Fazit

Der sprachliche Stil im Fazit sollte prägnant und sachlich sein. Es sollten keine reißerischen, langatmigen Formulierungen oder überflüssige Wörter verwendet werden. Der Schreibstil sollte kohärent und schlüssig sein, um den Lesern ein klares Verständnis zu vermitteln. Nach Fertigstellung Ihrer Arbeit kann ein gründliches Lektorat sicherstellen, dass das Fazit Ihrer wissenschaftlichen Arbeit frei von Rechtschreibfehlern und stilistischen Unstimmigkeiten ist.

Der richtige Aufbau des Fazits der wissenschaftlichen Arbeit

Es ist wichtig, die Problemstellung bzw. Forschungsfrage bereits in der Einleitung Ihrer wissenschaftlichen Arbeit präzise zu formulieren. Die Identifizierung einer relevanten und gut definierten Problemstellung bildet das Fundament Ihrer gesamten Forschungsarbeit. Die erfolgreiche Beantwortung dieser Problemstellung ist ein zentraler Aspekt, um die Relevanz Ihrer Arbeit im Kontext der aktuellen Forschung zu verdeutlichen.

Im Resümee Ihrer wissenschaftlichen Arbeit ist es deshalb entscheidend, dass Sie die ursprünglichen Fragestellungen oder Hypothesen, die Sie zu Beginn der Arbeit aufgestellt haben, nochmals aufgreifen und beantworten. Dabei sollten Sie betonen, wie Ihre Forschung dazu beigetragen hat, diese Fragen zu klären oder Ihre Hypothesen zu überprüfen.


Hinweis: Im Fazit werden keine neuen Erkenntnisse mehr eingebunden. Diese sollten an anderer Stelle der wissenschaftlichen Arbeit bereits belegt worden sein.


Außerdem ist die Einordnung Ihrer Ergebnisse in den aktuellen Forschungsstand von großer Bedeutung. Sie sollten zeigen, wie Ihre Arbeit zu bereits existierendem Wissen passt und welche neuen Erkenntnisse sie bietet. Dies unterstreicht die Relevanz Ihrer Forschung. Schließlich sollten Sie im Fazit auch einen Ausblick auf mögliche zukünftige Forschungsrichtungen geben. Zeige Sie auf, wie Ihre Arbeit als Grundlage für weitere Studien dienen könnte und welche offenen Fragestellungen noch untersucht werden könnten.

Denken Sie immer daran, dass das Fazit den letzten Eindruck Ihrer Arbeit bei den lesenden Personen hinterlässt. Es sollte daher gut strukturiert, prägnant und überzeugend sein. Das Fazit ist auch der richtige Ort zum Reflektieren und um Danksagungen und Würdigungen auszusprechen. Hier können Sie Ihre Dozenten und andere Personen würdigen, die Sie während der Arbeit unterstützt haben, sei es durch Ratschläge, Ressourcen oder Inspiration.

Welche Angaben gehören in ein Fazit?

In wissenschaftlichen Arbeiten, wie Bachelorarbeiten oder Masterarbeiten, können durch umfangreiche Forschung und eine klare Gliederung im Hinblick auf das gängige Forschungsfeld wichtige Erkenntnisse gewonnen und einige gängige Annahmen belegt oder widerlegt werden. Das Fazit einer wissenschaftlichen Arbeit erfüllt daher mehrere essenzielle Funktionen. Es dient als kompakter Überblick über die Schlüsselaspekte der Arbeit und legt den Grundstein für weiterführende wissenschaftliche Diskussionen. Folgende Angaben dürfen in Ihrem Fazit deshalb auf keinen Fall fehlen:

  • Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse: Während des Forschungsprozesses wurden umfassende Daten gesammelt, um die ursprünglichen Annahmen zu belegen oder zu widerlegen und eine genauere Perspektive auf das Problem zu gewinnen. Im Fazit werden die Forschungsergebnisse dann kompakt dargestellt. Dabei sollten jedoch keine neuen Informationen oder Interpretationen aufgeworfen werden. Im Fazit wird lediglich aufgegriffen, was bereits im Hauptteil behandelt wurde.
  • Beantwortung der Forschungsfrage(n): Eine zentrale Aufgabe des Fazits ist die klare Beantwortung der Forschungsfrage(n). Dies sollte präzise, schlüssig und ohne Umschweife geschehen.
  • Einordnung in den Forschungskontext: Die Forschungsergebnisse müssen in den größeren Forschungskontext eingeordnet werden. Hierbei sollte verdeutlicht werden, inwiefern die vorliegende Arbeit einen Beitrag zu diesem Kontext leistet.
  • Ausblick auf zukünftige Forschung: Ein gutes Fazit enthält auch einen Ausblick auf mögliche zukünftige Forschungsrichtungen, die sich aus den erzielten Ergebnissen ergeben. Dies verleiht der Arbeit eine gewisse weiterführende Perspektive und zeigt, dass sie Teil eines fortlaufenden wissenschaftlichen Diskurses ist.

Im Fazit einer wissenschaftlichen Arbeit ist es wichtig, sich auf die Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse und Schlussfolgerungen zu konzentrieren. Daher sollten im Fazit keine neuen Informationen, Beispiele oder Zitate eingeführt oder interpretiert werden. Das Fazit wiederholt lediglich, was bereits im Hauptteil der Arbeit erarbeitet wurde.

Hinweis: Zitate sind im Fazit erlaubt, wenn sie dazu dienen, bereits im Hauptteil behandelte Informationen oder Ergebnisse zu untermauern oder zu verdeutlichen. Wenn im Fazit Zitate verwendet werden, sollten sie jedoch sparsam eingesetzt werden und klar in den Kontext der Arbeit eingebettet sein. Neue Zitate oder umfangreiche Zitatpassagen sollten vermieden werden, da sie den Zweck des Fazits, nämlich die Zusammenfassung und Beantwortung der Forschungsfragen, beeinträchtigen können.

Unterschiede zwischen Fazit, Ausblick und Diskussion

Das Fazit, der Ausblick und die Diskussion sind drei separate Abschnitte in einer wissenschaftlichen Arbeit, die jeweils unterschiedliche Zwecke und Inhalte haben. Hier sind die wichtigsten Unterschiede zwischen diesen Abschnitten:

Fazit:

  • Zeitform: Das Fazit verwendet in der Regel die Gegenwartsform, das Präsens.
  • Länge: Das Fazit sollte kurz und prägnant sein und nur etwa 5% bis 10% der Gesamtlänge der Arbeit ausmachen.
  • Platzierung: Das Fazit befindet sich am Ende der Arbeit, direkt nach der Diskussion.
  • Zweck: Das Fazit sollte die wichtigsten Ergebnisse und Sachverhalte der Forschung darlegen, ohne neue Informationen einzuführen. Es beantwortet die Forschungsfrage oder Fragestellungen.

Ausblick:

  • Zeitform: Der Ausblick verwendet die Gegenwartsform, da er auf zukünftige Entwicklungen hinweist.
  • Länge: Der Ausblick ist in der Regel kürzer als das Fazit, aber länger als die Diskussion. Es sollte etwa 5% der Gesamtlänge der Arbeit ausmachen.
  • Platzierung: Der Ausblick folgt direkt auf das Fazit und bietet eine Perspektive auf mögliche zukünftige Forschung oder Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Thema.
  • Zweck: Im Ausblick werden mögliche Forschungsrichtungen oder Anwendungen der in der Arbeit erzielten Ergebnisse aufgezeigt. Es erweitert die Perspektive über den aktuellen Forschungsrahmen hinaus.

Diskussion:

  • Zeitform: Die Diskussion verwendet die Gegenwartsform (Präsens) für die Darstellung von Fakten und die Vergangenheitsform (Präteritum) für die Beschreibung der eigenen Forschung.
  • Länge: Die Diskussion ist in der Regel umfangreicher als das Fazit, da sie die Ergebnisse im Kontext der aktuellen Forschung erörtert. Sie sollte etwa 15% bis 25% der Gesamtlänge der Arbeit ausmachen.
  • Platzierung: Die Diskussion folgt in der Regel auf die Darstellung der Ergebnisse und bildet den Kern der wissenschaftlichen Argumentation.
  • Zweck: In der Diskussion werden die Ergebnisse im Detail analysiert, im Zusammenhang mit dem aktuellen Forschungsstand interpretiert und mögliche Implikationen oder Unklarheiten aufgezeigt. Es ist der Ort, an dem neue Ideen und Ansichten auf der Grundlage der Forschung präsentiert werden können. Die Widerlegung etablierter Theorien wird oft im wissenschaftlichen Diskurs aufgegriffen, um neue Erkenntnisse und Perspektiven zu ermöglichen.

Während das Fazit also lediglich die Ergebnisse und Schlussfolgerungen der Arbeit kurz und thematisch zusammenfasst, soll der Ausblick auf zukünftige Forschungen oder Anwendungen hinweisen. Die Diskussion hingegen dient der ausführlichen Analyse und lässt Ihnen Spielraum zum Interpretieren der Ergebnisse. Eine Diskussion kann somit zugleich eine wertende Funktion haben und soll die Qualität der benoteten Arbeit im Kontext der Forschungsergebnisse betonen.

Checkliste: So wird ein Fazit in der wissenschaftlichen Arbeit verfasst

Im Hinblick auf die Erstellung eines Fazits in Ihrer wissenschaftlichen Arbeit sind einige wichtige Aspekte zu beachten. Das Fazit bietet Ihnen unter anderem die Möglichkeit, die Forschungsfrage angemessen zu beantworten und eventuell bestehende Vorannahmen in Ihrem Forschungsfeld zu belegen oder zu widerlegen. Die Checkliste hilft Ihnen bei der Erstellung Ihres Fazits:

Allgemeine Hinweise:

  • Ihr Fazit sollte die wichtigsten Ergebnisse prägnant zusammenfassen.
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Fazit schlüssig ist.
  • Es sollte den Höhepunkt der Arbeit darstellen.
  • Verwenden Sie einen sachlichen Schreibstil und vermeiden Sie reißerische, langatmige Formulierungen.  

 

Inhaltliche Aspekte:

  • Es enthält keine neuen Informationen oder Interpretationen.
  • Es verwendet keine Beispiele und Zitate.
  • Es sollte in thematische Sachverhalte eingeordnet werden.
  • Betonen Sie, dass selbst negative Ergebnisse wertvoll sind, wenn sie die Forschungsfrage thematisch sinnvoll beantworten.
  • Verwenden Sie im Fazit die Präsensform für die Präsentation von Fakten und das Präteritum für Verweise auf die Forschung.

 

Struktur:

Das Fazit sollte folgende Elemente enthalten:

  • Beantwortung der Forschungsfrage.
  • Erläuterung der Problemstellung.
  • Einordnung in den aktuellen Forschungskontext.
  • Darstellung der wichtigsten Ergebnisse.
  • Achten Sie darauf, die Schlussfolgerungen aus der Diskussion zusammenzufassen (z. B. offene Fragen oder Ausblick auf zukünftige Forschung).
  • Wiederholen Sie nicht nur Formulierungen aus dem Hauptteil.
  • Zeigen Sie, was Sie erreicht haben, seien Sie nicht zu bescheiden und reflektieren Sie.
  • Bringen Sie keine neuen Ideen, Studien oder Beispiele ein.
  • Das Fazit wird in der Gliederung aufgelistet.

 

Zeitpunkt des Schreibens:

  • Schreiben Sie das Fazit nicht unmittelbar vor dem Abgabetermin.
  • Nehmen Sie sich ausreichend Zeit.
  • Führen Sie vor Ihrem Abgabetermin eine Plagiatsprüfung durch.
  • Ein gründliches Lektorat kann die Forschungsarbeit auf Rechtschreibfehler und stilistische Unstimmigkeiten prüfen. 

Denken Sie daran, dass das Fazit einen entscheidenden Eindruck bei den Lesenden hinterlässt und die Qualität der Arbeit unterstreicht. Eine Plagiatsprüfung und ein Lektorat können zudem die Qualität Ihrer Arbeit sicherstellen. Halten Sie sich deshalb am besten an die oben genannten Punkte. Dadurch können Sie ein gelungenes Fazit für Ihre wissenschaftliche Arbeit verfassen und einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

 

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